Karten zählen beim Blackjack

Beim Blackjack Karten zu zählen kann durchaus zu einem Gewinn beitragen und die Chancen auf einen Gewinn erhöhen. Es kann sowohl als Entscheidungshilfe dienen, als auch zu einem Strategiewechsel während des Spiels anregen.

Es gibt verschiedene Arten und Methoden die Karten beim Blackjack zu zählen. Einiger sind leichter zu erlernen und zu verstehen, andere schwieriger. Grundsätzlich ist noch zu sagen, dass man durch das Zählen der Karten, nicht mit Sicherheit weiß welche Karte als nächstes ausgeteilt wird und dass man sich auch nicht an jede bereits gegebene Karte erinnern muss. Das Zählen basiert auf der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Die Gewinnchancen werden auf längere Sicht erhöht. Die kurzfristigen Resultate können nach wie vor auch negativ sein.

Eine der einfachsten Methoden basiert darauf, dass der Spieler nur darauf achtet, ob hohe Karten (10, Bub, Dame, König, Ass) bereits am Spielfeld aufgedeckt sind. Ist dies nicht der Fall, kann man seinen Einsatz zum Beispiel bereits erhöhen. Es ist jetzt wahrscheinlicher, dass eine der nächsten Karten eine Höherwertigere ist.

Eine andere Methode, und gleichzeitig auch die Beliebteste (die High-Lo- Strategie) gibt den Karten Wertungen und verlässt sich auf die Tatsache, dass die bereits gespielten Karten nicht mehr in den aktuellen Stapel zurückgegeben werden. Jeder der gezogenen Karten wird ein Wert zugeteilt:

  • Die Karten mit den Zahlen 2 bis 6 bekommen den Wert +1
  • Die Karten mit den Zahlen 7 bis 9 bekommen den Wert 0
  • Die Karten von 10 bis zum Ass bekommen den Wert -1

Würde man einen vollständigen Kartenstapel mit diesen Zahlen durchrechnen, würde am Ende 0 herauskommen.

shuffleBei jeder gezogenen Karte, werden die Werte jeweils addiert. So bekommt der Spieler eine Idee, ob die noch im Deck befindlichen Karten hoch oder niedrig sind.

Diese Methode basiert darauf, dass die Bank eine weiter Karte ziehen muss, wenn ihr Wert 16 oder weniger ist. Es wird darauf spekuliert, dass der Dealer über 21 kommt, das heißt sich überkauft (bust). Ist dies der Fall hat der Spieler gewonnen. In diesem Fall ist es für den Kartenzähler also von Vorteil, wenn möglichst viele Karten mit niedrigem Wert schon ausgespielt wurden.

Ist der Kartenstapel schon zu Hälfte verspielt und die Differenz ist positiv, bedeutet das, dass noch viele höherwertige Karten im Deck sind. Dadurch kann der Black Jack Spieler zu seinem Vorteil reagieren.

Ist der Stapel schon zur Hälfte verspielt und die Differenz ist im negativen Bereich, heißt das, dass noch viele niedrige Karten im Deck sind.

Mit diesem Wissen kann der Spieler rechtzeitig reagieren und verdoppeln oder aussteigen.

Es gibt einige Kartenzählmethoden die auf dem High-Lo System basieren. Hier folgen zwei sehr ähnliche:

  • Bei KO ist der einzige Unterschied, dass die Karte 7 den Wert +1 hat
  • Bei Omega 2 bekommen die Karten 4,5 und 6 den Wert +2; Bub, Dame und König den Wert -2 und Asse zählen 0

Die nächste Methode nennt sich Uston SS Black Jack. Diese Strategie ist schon etwas schwieriger zu lernen und eher für Fortgeschrittene Spieler geeignet. Das System und auch die Idee ist gleich wie bei der High-Lo- Strategie, jedoch werden die Karten hier in 6 statt in 3 Gruppen eingeteilt.

  • Die Karten 2,3, 4 und 6 bekommen den Wert 2
  • Die Karte 5 bekommt den Wert 3
  • Die Karte 7 bekommt den Wert 1
  • Die Karte 8 bekommt den Wert 0
  • Die Karte 9 bekommt den Wert -1
  • Die Karten 10 bis Ass bekommen den Wert -2

Das Komplizierte an dieser Methode ist, dass sich der Spieler jeden errechneten Zahlenwert und die Kombination merken muss. Das Rechnen selbst ist nicht sehr schwierig, da es sich wieder um einfaches Differenzrechnen handelt.

Das Wonging: Der Name kommt von Standford Wong, dem Pseudonym des Autors John Ferguson. Bei dieser Methode geht es darum, alle Blackjack Tische im Auge zu behalten, die Karten unauffällig mit einer der oben beschriebenen Methoden zu zählen, und nur dann einzusteigen, wenn der Wert der Karten Aussicht auf Erfolg verspricht. Sobald der Tisch abkühlt verlässt man diesen.

So werden die Verluste minimiert, da man in ein laufendes Spiel einsteigt und nur setzt, wenn die Voraussetzungen positiv sind. Das Problem bei dieser Technik ist jedoch, dass sie sehr auffällig ist und viele Casinomanager sofort darauf reagieren und sie unterbinden.

Natürlich gibt es noch eine Vielzahl von komplexeren Kartenzählsystemen. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass die einfacheren Techniken, oft effektiver sind. Selbst die ausgeklügelteren Systeme bringen auf lange Sicht nicht mehr Gewinn als die Simpleren.

Das Problem bei sehr schwierigen Zählsystemen ist, dass sich der Spieler stark konzentrieren muss um alle Informationen aufzunehmen und auch zu behalten. Somit wird er vom eigentlichen Spiel abgelegt.

Abschließend ist zu sagen, dass man mindestens 6 Stunden spielen muss, bis man einen merkbaren Gewinn erspielt hat. Durch das Zählen von Karten gewinnt man lediglich einen Vorteil. Es ist jedoch keine Garantie.